Die Wegmarkierungen auf dem Jakobsweg: Muschel, Pfeil und Wegweiser

Sowohl der Camino Frances als auch der Camino Portugues in all seinen Varianten sind gut markiert.

Man muss also nur den Pfeilen folgen. Oder den Muscheln. Oder den Schildern….

Der gelbe Pfeil

Das häufigste Symbol ist der gelbe Pfeil.

Dieser findet sich in Städten besonders gerne auf Laternen und Stromkästen. Alternativ auch auf dem Fußboden oder an Wänden. In einigen Städten, wie Vigo, finden sich die Pfeile teilweise in den Schaufenstern von Geschäften.

Ausserhalb von bewohntem Gebiet werden häufig eigene Wegweiser dafür aufgestellt. Gibt es die nicht, sind es oft größere Steine oder Zäune, Wände von Ruinen oder manchmal auch Bäume.

Früher waren die Pfeile oft mit gelber Farbe aufgesprüht, diese werden aber immer mehr durch langlebigere und bessere sichtbare Pfeile ersetzt.

Besonders in Galizien, wo alle Jakobswege langführen, sind die Pfeile inzwischen sehr häufig auf schönen Steinpfeilern.

Die Jakobsmuschel als Wegmarkierung

Auch die Muschel ist eine Markierung für den Weg, allerdings eine, die ein bisschen komplizierter ist als der Pfeil.

Zum einen kann sie jede Farbe haben, zum zweiten kann ich mir nie merken, in welche Richtung sie zeigt. Also soll ich zur offenen oder zur geschlossenen Richtung der Muschel laufen?

(Es ist die offene Seite).

Zum Glück tritt die Muschel häufig in Kombination mit einem Pfeil auf, wenn nicht, ist dieses Wissen aber wichtig 🙂

Wegweiser

In einzelnen Orten, vorwiegend auf dem Camino Frances, kann die Markierung auch in Form von Wegweisern sein. Das kommt zum Glück aber eher selten vor.

False Friends: blaue, grüne und schwarze Pfeile

Achtung: nicht alle Pfeile sind für Pilger gedacht. Oder nicht für alle Pilger.

Ein schwarzer Pfeil auf gelbem Grund hat eine andere Bedeutung und kann von Pilgern ignoriert werden.

Blaue Pfeile sind zwar für Pilger gedacht, allerdings für die, die nach Fatima pilgern. Wenn du auf einem Camino de Santiago bist, kannst du die blauen Pfeile ignorieren.

Grüne Pfeile markieren alternative Routen, die nicht offiziell sind.

So gibt es zum Beispiel auf dem Camino Portugues eine Möglichkeit von Baiona nach Vigo am Meer entlang zu gehen.

Wenn die Markierung fehlt

Was tun, wenn sich gar keine Markierung findet? Kein Pfeil, keine Muschel, kein Schild, gar nichts?

Zunächst einmal: meistens ist da doch etwas. Nur nicht da wo man guckt. Beispielsweise finden sich bei Kreisverkehren die Pfeile oft erst in der nachfolgenden Strasse. Auch bei Weggabelungen in der Natur kann es sein dass der nächste Pfeil an einem Baum 20m weiter ist.

Wenn sich nichts finden lässt, kannst du in meinem Pilgerführer nachschauen wo es lang geht. Der ist so detailliert, dass du sofort sehen kannst wo du bist und wo es weiter geht.

Wenn du den nicht hast, kannst du auf die verschiedenen Apps zugreifen, die Karten beinhalten. Das sind unter anderem Camino Ninja, Camino Tools oder Buen Camino.