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Über mich

Hallo nochmal!

Ich bin Nicoletta, ursprünglich aus dem Rheinland, aber im November 2022 nach Porto umgezogen.

erster Jakobsweg

Meinen ersten Jakobsweg bin ich Anfang 2017 gelaufen – es war der Camino Portuguese ab Porto.

So wirklich gut ging es mir zu dem Zeitpunkt nicht, ein Burnout acht Monate vorher hatte mich aus meinem Leben rausgerissen und mir Depressionen und Panikattacken beschert. Ich hab mich zu dem Zeitpunkt aber bereit gefühlt, wieder in meinen Job zurückzukehren und suchte nach etwas symbolischem um meine Auszeit zu beenden.

Keine Ahnung wie ich auf Jakobswege kam, aber als die Idee einmal geboren war, stand fest: ich will das machen. Alleine. Zum ersten Mal alleine ins Ausland fliegen und mich auf etwas einlassen, von dem ich absolut keine Ahnung habe und wo ich nicht weiss, ob ich das mental und körperlich schaffe. Aber da war ein Bauchgefühl, dass das genau das Richtige für mich sein wird.

Bei den Vorbereitungen zeigte sich dann schnell: ich komme nicht auf die ganzen unbekannten Faktoren klar. Ich kann mir Bilder angucken, aber das macht es nicht greifbar. Ich kann Pilgerführer lesen, aber die erzählen mir nur was zu Kirchen, aber nicht ob sichergestellt ist, dass ich auf dem Abschnitt neues Wasser kaufen kann, wenn meins leer geht.

Ich hatte so viele Fragen, aber niemanden, der sie beantworten konnte. Facebook-Gruppen waren nur auf den ersten Blick hilfreich – denn genauso wie Bekannte, die schon mal gepilgert waren, fehlte es all den hilfsbereiten Menschen an Abstraktionsfähigkeit, alle erzählten nur von ihrer persönlichen Erfahrung und dass alles easy ist, lass mal auf dich zukommen, nicht zu viel nachdenken, blabla.

Das gilt aber nunmal nicht für alle Menschen.

Ich hätte mir jemanden gewünscht, der sich wirklich auskennt – mit all dem, was mich in dem Moment überfordert hat. Jemand, der weiss wie sich die Angst anfühlt kein Zimmer mehr zu bekommen und jemand, der weiss wo ein Bus fährt, wenn mir eine Etappe doch mal zu viel ist.

Jemand, der auf meinen Plan guckt und mir sagt: ja, das funktioniert so, du hast nichts übersehen! Jemand, den ich anrufen kann, wenn ich alleine im galizischen Wald stehe und eine Panikattacke bekomme. Jemand, der mich auf meinem Abenteuer Jakobsweg begleitet und mir die Sicherheit gibt, die ich selbst in dem Moment nicht hatte.

Im Januar 2020, drei Jahre nach meinem Beschluss für meinen ersten Jakobsweg, folgte eine weitere, wichtige Entscheidung: ich gehe jetzt all in, gebe meine erfolgreiche Selbständigkeit als Webentwicklerin auf und berate zukünftig Menschen zu ihren Jakobswegen. Biete ihnen das an, was ich gebraucht hätte.

Ja, ich weiss, perfektes Timing… denn keine zwei Monate später hat Corona alles lahmgelegt.

Als klar war, dass das wohl was dauert mit diesem Virus, habe ich die Zeit genutzt um mich weiterzubilden. Ich war zwar bereits für die Arbeit am Sorgentelefon ausgebildet und habe da auch vier Jahre Erfahrung, aber das ist eine ganze Weile her und so habe ich in der Coronazeit eine Ausbildung zur psychologischen Beraterin an der Euro-FH absolviert und ein Seminar zu „Mental Health First Aid“ belegt.

Jakobsweg trotz Corona
Porto

2022 folgte dann die nächste wichtige Entscheidung: ich ziehe nach Porto. In die Stadt, in die ich mich Anfang 2017 so verliebt habe und in die ich immer wieder zurückgekehrt bin – um nochmal ein Teil des Camino Portugues zu laufen oder einfach um da zu sein.

Was ich an meinem Beruf liebe, ist die Menschen aufblühen zu sehen. Egal ob ich live auf dem Weg mit dabei bin, wenn sie über sich hinaus wachsen, oder ob ich „nur“ eine Whatsapp bekomme, in der man mir von einem fantastischen Abend mit anderen Pilgern in Oia erzählt oder davon wie man sich etwas getraut hat, was man nie erwartet hätte – oder auch von Erkenntnissen, die beim laufen plötzlich über einen hereingebrochen sind.

Ich bekomme Rückmeldungen von Menschen, bei denen der Jakobsweg ihr Leben grundlegend verändert hat. Zu wissen, dass ich dabei geholfen habe dass sie diesen Weg gehen konnten, macht mich wirklich glücklich.

Ich bin selbst schon über 3000km gepilgert und kaum komme ich von einem Jakobsweg zurück, kann ich es kaum erwarten, wieder loszuziehen. Wieder dieses unbeschreibliche Gefühl zu erleben, nur mit dem nötigsten ausgestattet den ganzen Tag nur zu laufen, einfach nur einen Schritt nach dem nächsten zu machen. Zeit für meine Gedanken zu haben, den Abstand zum Alltag zu nutzen um alles nochmal auf den Prüfstand zu stellen und mich wieder neu für mein Leben wie es ist entscheiden zu können.

Ich geniesse es gleichzeitig – besonders in der Natur – alleine zu sein, aber ebenso die ganzen intensiven Kontakte zu Menschen aus aller Welt erleben zu dürfen. Fast jeder Jakobsweg endet mit einer neuen Freundschaft und wirklich jeder Jakobsweg bringt mir neue Perspektiven, Erkenntnisse über mich selbst und erweitert meinen Horizont. Ich liebe es einfach.

Menschen kennenlernen